Lorica (Einzeller)

Eine Lorica bezeichnet bei Einzellern (Protisten: Wimpertierchen und Flagellaten) eine Form einer extrazellulären Hülle um die Zelle (oder seltener eine Zellkolonie), die diese einschließt. Eine Lorica besitzt an einem Ende, gelegentlich an beiden, eine Öffnung, sie kann entweder mit einer Stielregion am Substrat verankert sein oder vom frei schwimmenden Organismus mitgeführt werden. Als Lorica bezeichnete Zellhüllen können aus organischem Material bestehen (als Grundbestandteil Kohlenhydrate oder Proteine), aus abgeschiedenen mineralischen Bestandteilen wie Calciumcarbonat oder Siliciumdioxid aufgebaut sein, oder in eine organische (oft mucöse) Matrix können mineralische Bestandteile (wie Eisenoxide, Sandkörner, organischer Detritus oder andere) eingelagert sein. Die verschiedenen als Lorica bezeichneten Strukturen sind weder in der Bildung noch in der Gestalt homolog, der Ausdruck gibt lediglich eine gewisse morphologische Ähnlichkeit wieder. Als Lorica bezeichnete Zellhüllen werden alternativ mit zahlreichen anderen Ausdrücken wie Gehäuse oder Scheide bezeichnet.[1] Viele Forscher fassen alle Formen von extrazellulären Hüllen, darunter auch die verschiedenen Formen einer Lorica, zu einem „Typ III“ zusammen.[2]

  1. H.R. Preisig, O.R. Anderson, J.O. Corliss, Ø. Meestrup, M.J. Powell, R.W. Robertson, R. Wetherbee (1994): Terminology and nomenclature of protist cell surface structures. Protoplasma 181: 1-28.
  2. Burkhard Becker: The cell surface of flagellates. In Barry S.C.Leadbeater & J.C.Green (editors): The Flagellates, Unity, diversity and evolution. Taylor & Francis, London und New York 2000. ISBN 0-7484-0914-9.

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